Frauen gleichberechtigt in der Politik – wir kommen immer weiter davon weg: im aktuellen Bundestag sind nur noch 32,4 % der Mandate an Frauen vergeben. Im Bundeskabinett finden sich zumindest 8 Ministerinnen unter den 17 Ministerpositionen. Im Bayerischen Landtag beträgt der Frauenanteil nur 25,12 %, von den 17 Ministerposten sind lediglich nur 4 in „Frauenhand“.
Trotz vieler Initiativen in den letzten Jahren, trotz Frauenbewegung und Aktionsbündnissen, wie „Parität jetzt“ oder „Frauen in die Parlamente“ steigt der Frauenanteil nicht. Dabei sollten laut Parität jetzt (www. paritaetjetzt.de) „Frauen in der Politik (...)" die Regel sein, nicht die Ausnahme. Doch selbst nach über 100 Jahren Frauenwahlrecht ist lediglich ein Drittel unserer Parlamentarierinnen und Parlamentarier im Deutschen Bundestag weiblich.
Hier werden große politische Entscheidungen getroffen, die unsere Gesellschaft gestalten und unsere Zukunft beeinflussen – als Mehrheitsentscheidungen von Männern. Wir kämpfen für Veränderung und eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in der Politik, denn: Demokratie braucht uns ALLE. Parität Jetzt!
Ein „Paritätsgesetz“ wie es „Parität jetzt“ fordert, kann die gleichmäßige Verteilung erreichen. Angesichts des sich abzeichnenden „Roll-Backs“ ist der Einsatz für eine paritätische politische Machtverteilung umso dringender. Gemeinsam treten wir auf unserer Einflussebene dafür ein, die strukturellen Stolpersteine zu beseitigen, die die gleichwertige Beteiligung von Frauen in der Politik zu fördern und zu sichern:
Reißverschlusssystem auf den Wahllisten,
ein erster Platz auf der Liste für eine Frau,
Weiterbildungs- und Fortbildungsangebote für die politische Arbeit in Teilzeit möglich machen,
Betreuungsangebote für Kinderbetreuung bei den Parteiversammlungen.
Lasst es uns anpacken – gemeinsam schaffen wir es!
Eine starke Kämpferin für eine soziale Politik ist Maria Noichl aus Rosenheim – sie ist seit 1991 Mitglied der SPD und hat einige Positionen und Funktionen in der Partei und verschiedene öffentlichen Ämter inne. Seit 2014 vertritt sie als Abgeordnete im europäischen Parlament neben vielen anderen Dingen auch und insbesondere die Rechte der Frauen. Wir brauchen solche klaren, in der Argumentation und im Auftritt starke Kämpferinnen. Am 23.07 besucht sie unsere Vorstandssitzung und wir sind gespannt, was sie uns mit auf den Weg geben kann: Ihr „weiblicher“ Blick auf Europa: ist die Parität auch europaweit in einer „Roll-Back“ – Bewegung? Wie werden Frauen mit ihren speziellen Anliegen in Europa gehört: Kinderbetreuung, Teilzeittätigkeit, Mütterrenten-Armut – sind das die europäischen Probleme? Welche Motivationen haben Frauen aus ihrer Wahrnehmung, um in die Politik zu gehen? Kann man eine Gewichtung der strukturellen Hindernisse zu gesellschaftspolitischen Hindernissen für die Karrieren von Frauen in der Politik vornehmen? Ihr Tipp für Frauen, um sich fit für die Parlamente zu machen: was ist -evtl. mit welcher Priorität - wichtig: Rhetorik verbessern, Netzwerke schaffen, Fachwissen fokussieren?
Bereits im Jahr 2024 präsentierten die SPD Frauen im Bezirk Schwaben die freie Journalistin Sarah Zöllner, mit ihrem Buch „Mütter Macht Politik“. Damals analysierte die versierte Autorin die gesellschaftliche Stellung von Müttern und Menschen, die Fürsorgeverantwortung übernehmen. Mit ihrem neuen anspornenden Aufruf an die Frauen „Mütter in die Politik“ setzt sie sich u.a. damit auseinander, warum weiterhin so wenige Frauen und vor allem Mütter sich für die Politik berufen fühlen, waren sie nicht den Schritt wagen, ihr Engagement umzusetzen. Wie kann man es ändern – das wollen wir mit ihr am 12.10.2025 in einer Lesung im „Roten Eck“ in Augsburg diskutieren.
Beim feierlichen Festakt am 28.06.2025 zu Übergabe der roten ASF-Rose 2025 waren die Aktiven Frauen der SPD Frauen Schwaben natürlich mit dabei. Mit der roten „ASF-Rose“ zeichnet die AG der sozialdemokratischen Frauen Ostallgäu bereits seit 25 Jahren(!) herausragende Politikerinnen und Aktive aus, die sich für die Gleichstellung der Frauen einsetzen. In diesem Jahr ging der Hauptpreis an die ehemalige Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Frau Malu Dreyer, die persönlich Ihre gestaltete Rose entgegennahm. Die Laudatio von Josefine Berger führte in das bewegte Politirinnen Leben ein – in Ihrer Dankesrede rüttelte Malu Dreyer die Anwesenden nochmals auf und zeigte an welchen Stellen und in welchen Bereichen die Unterstützung von Frauen weiterhin so wichtig ist und bleibt: von der Besetzung der Ämter bis hin zur Finanzierung von Kindertagesstätten. Für ihr Engagement in der Region wurde Resi Riedle aus Osterzell mit der roten ASF-Rose ausgezeichnet – sie stellt ein Vorbild für ein starkes Engagement für die Belange in der Region dar. Sie ist eine der wichtigen Frauen, die oft im Hintergrund die Dinge vorantreiben und Menschen bewegen. Sei bleibt am Thema dran und zeigt, wie stark weibliches Engagement sein kann. Einen neuen Aspekt hebt die Verleihung des Nachwuchspreises der roten ASF-Rose an Theresa Kummer hervor: junge Frauen sollen für ihre großartigen Ideen und ihren Einsatz in der Wirtschaft, in der Kultur und der Gemeinschaft geehrt werden. Theresa Kummer hat mit „Tante Resi -unverpackt“ eine besondere neue Geschäftsidee gehabt und diese mit eigener Kraft und Initiative wirksam umgesetzt – auch sie schon erkennen müssen, dass es Frauen immer noch schwerer haben, sich mit ihren Ideen in der Wirtschaft durchzusetzen. Ihre Idee: ein mobiles Angebot an Bioprodukten aus der Region möglichst ohne Verpackungen in der Region z.B. auf den Wochenmärken oder als Einkaufsstand in den Gemeinden anzubieten. Ihr Konzept hat eingeschlagen, und damit hat die junge Frau gezeigt, dass es sich lohnt, mutig zu sein und ein Konzept zu verwirklichen. Großartig! Auch sie ist ein sehr gutes Vorbild.